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16. September 2009 3 16 /09 /September /2009 21:51
Ja, endlich klappt es mal mit einem neuen, ordentlichen Artikel.
Viel passiert seit Barcelona.
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Ich werde mal versuchen, das Wichtigste chronologisch zu berichten.
Angekommen in Barcelona hab ich mich auf den Weg zu meinem Hostel gemacht, um dort mein riesiges Gepäck (zwei Handtaschen :-D) zu verstauen, um dann gleich loszuziehen, damit ich ja keine Sekunde in Barcelona verschwende.
Auf dem Weg dahin bin ich zum xten Mal einem Mann begegnet, das erste Mal hab ich ihn im Terminal in Palma gesehen und seitdem immer wieder. Er war Amerikaner und auch auf dem Weg zu den Ramblas, wie ich. Weil ich es lustig fand, dass wir uns den ganzen morgen über gesehen hatten, hab ich ihn dann einfach angequatscht und wir sind ins Gespräch gekommen. Dann ist jeder zu seinem Hotel/Hostel gegangen, um einzuchecken. Natürlich war das morgens gegen 10 Uhr noch nicht möglich, also habe ich trotzdem meine Sachen dort aufbewahren lassen und mich dann mit meinem von da an Reise-Buddy an der Sagrada Familia getroffen.
Da dann läppische 15 Euro pro Person für Eintritt plus Audioguía(Kopfhörer mit Infotexttantegerede) bezahlt und die ewige Baustelle betreten. Laut Audioguía soll die Sagrada Familia im Jahr 2020 fertiggestellt werden. Wer`s glaubt...
Also ich fand die Kirche, oder den Tempel der Ruhe und äääh, keine Ahnung, von innen nicht so interessant wie von außen. Die Rückseite, wenn man bei einer Kirche überhaupt von Vorder-und Rückseite reden kann - ist wirklich eindrucksvoll. http://www.sagradafamilia.cat/
Mit breitgelatschten Füßen ging es dann weiter. Mein Kumpel hatte gleich zwei Reiseführer über Barcelona dabei, wir waren also super gerüstet. Ich wäre ganz in spanischen Stil morgens cool angekommen, hätte mir ein spanisches fettiges Churro-Frühstück reingezogen und wäre dann in eine oficina de turismo geschlendert. Aber stimmt schon. So verliert man keine Zeit. Auch ein verlängertes Wochenende ist mal vorbei.
Vorbeigelaufen an der Pedrera (http://www.gobcn.com/tourist-guide-barcelona/pictures/pedrera10.jpg), in der Calle de Gràcia noch ein Baguette gegessen und dann direkt zur Casa Batlló. Pedrera sowie auch die Casa Batlló sind Bauwerke Gaudís. Wunderschöne Häuser. Die Casa Batlló haben wir dann wieder mit Audioguía betreten und lots of pictures gemacht. Denn diese modernistische Architektur ist nicht nur außen zu bewundern, sondern auch im Innern des Gebäudes wundervoll umgesetzt. http://www.casabatllo.es/
Auf der Dachterasse angekommen, schlug dann netterweise das Wetter um. Schön grau wurde der Himmel, die Luft noch feuchter, als sie am Meer sowieso schon ist und es find an zu nieseln. Danke.
Weiter im straffen Sightseeing-Programm sind wir wieder zu den Ramblas gewandert und haben dort den bekannten Mercat(catalá)/ Mercado(castellano)/Markt(alemán) besichtigt: http://www.boqueria.info/
Das war ein Erlebnis: Fischstände, Käse, Fleisch, Früchte, Gemüse, Gewürze...was man alles so sehen und riechen konnte.
Dann fing es an, richtig zu regnen. Schnell in eine Bar neben der Boqueria eine Sangria (0,5 Liter am Nachmittag) getrunken und dem Kellner dabei zugeschaut, wie er Tapas in einer Mikrowelle erwärmt. Hätte man nicht vermutet. So urisch und spanisch-gemütlich-edel das Lokal war.
Als Nächstes haben wir uns den Hafen angeschaut von da aus sind wir weitergelaufen, wieder in den alten Stadtkern und durch das Barrio Gótico geschweift, um es mal mit Schillers Verb auzudrücken. Da war es schon etwas schummerig und bald auch dunkel also genau die richtigen Lichtverhältnisse, um das gotische Viertel zu besichtigen. Wenn man durch die alten Straßen mit den mittelalterlichen Häusern und Kirchen läuft, die soagr tagsüber dunkler erscheinen(ich denke, das kommt daher, dass die Straßen sehr eng sind und das Material das Gemäuer ziemlich dunkel vom Wetter), als der Rest der lebhaften Stadt, dann fühlt man sich fast wie ins Mittelalter zurückversetzt. Gut, tabsüber laufen jede Menge Touristen umher, aber Abends, in der Dunkelheit erscheint alles noch dunkler - düster, still und romantisch schaurig. Ich hätte da ewig umherstreifen können. Aber irgendwann meldete sich dann der Hunger.
Danach ging es zum Refreshen wieder ins Ho(s)tel und wir haben uns am Abend wiedergetroffen, um nahe der Ramblas in einer bodega, naja, in einem stilvollen Restaurant, deren Wände mit Weinflaschenregalen vollgestellt waren, Tapas zu essen.
Ab in die Metro, um zum Placa Espanya zu fahren, denn dort ist der wunderschöne Brunnen Montjuic (http://farm1.static.flickr.com/169/384922637_0abccb2bfc.jpg), der jeden Abend mit Farbspiel und Musikbegleitung begeistert. Aber schon auf dem Weg von der Metrostation zum Brunnen kamen uns hunderte Menschen entgegen. Klar, Barcelona ist DIE Touristenstadt schlechthin und es laufen einem ständig hunderte Menschen entgegen, aber nicht so in Strömen und auf einem Haufen! Der Brunnen war leider aus, also wurde nichts aus dem Rumgewundere an diesem Abend. Als ich dann ein Pärchen ansprach, was denn da lossei, antwortete man mir, dass an dem Abend ein Coldplay-Konzert im Olympiastadion, was wohl auch im Park Montjuic ist, stattgefunden hatte. Aha. Naja, trotzdem keine Brunnen-Show.
Dann sind air für ein Käffcchen wieder weiter in Richtung Innenstadt gelaufen und Anne hatte natürlich Pumps an. War nicht so schlau. Aber Strafe muss sein. Nach jeweils zwei Cafés cortos und einem Eis gegen halb drei nachts noch schnell an der 24-Stunden Apotheke Kontaktlinsenflüssigkeit gekauft, weil meine Augen vor lauter Gegucke den ganzen Tag über schon ganz trocken waren, fiel ich dann todmüde und Barcelona-Glücks-betrunken ins Hostelbett.

Am nächsten Morgen bin ich zur Estació Sants gefahren, um von dort aus weiter und dann wiederum weiterzufahren, um meinen Onkel und seine Familie zu besuchen, die gerade in Spanien im Urlaub waren. Irgendwie lustig, selbst im Ausland zu sein, und dort Verwandte zu treffen. Aber schön.

Abends MUSSTE ich wieder nach Barcelona fahren, um da an den Ramblas das Nachtleben mitzubekommen.
Auf dem Weg nach Barcelona, noch mitten in der Pampa, als ich auf einen Bus gewartet habe, der nur alle 2 bis 4 Stunden kommt, habe ich ja auch das spanische Erlebnis schlechthin machen dürfen. Nichtsahnend stehe ich schon brav eine Viertelstunde vor der Zeit an der Haltestelle, denn mittlerweile weiß ich: spanische Buspläne haben nur ungefähre Angaben üder die Fahrzeiten. Immer plusminus 15 Minuten. Muss man hinnehmen, das Bussystem, wenn man es überhaupt System nennen kann, wird man sowieso so schnell nicht ändern können. Und schon gar nicht als deutsch-langweiliger-pünktlich-seier.
Jedenfalls stehe ich da an dem ro-gelben Pfahl und warte lieb auf den Bus, da kommt er auch schon und....fährt vorbei! Wildes mit den Armen-Rudern bringt ihn lediglich dazu, nochmal zu gucken, langsamer zu fahren, um besser gucken zu können, einen komischen Blick aufzusetzen, der so in etwa sagte: "Ups, vergessen zu halten. Naja, was solls." und dann aber kaltblütig weiterzufahren. JAAAAAAAAA. Schööön. Tranquilo bleiben...nicht immer einfach, kann ich sagen. Aber gut. So war das eben.

Back in Barcelona gab es wieder lecker Tapas und mein amerikanischer Buddy berichtete mir von Tag zwei seiner Barcelona-Sightseeing-Tour.

Am nächsten Morgen gab es dann endlich das fettige Churrofrühstück(http://www.madridpedia.com/files/fotografias/chocolate-con-churros-una-de-las-consumiciones-tipicas-de-madrid.png). So voll mit Kohlenhydraten begann der dritte Tag in der katalanischen Stadt am Meer. Wir liefen laut Reiseführerbüchlein durch viele schöne Straßen und sahen modernistische Gebäude, Gaudí-Gebäude, und einfach nur Gebäude. Foto schießen, weiterlaufen. Dann kehrten wir in ein Restaurant ein, das sich in einem (wiederum) Gebäude befand, dass früher auch mal ein Mercat war. Da saß ich einem Hummer gegenüber und konnte ihm die ganze Zeit in die noch lebendigen Augen schauen. Gegessen hab ich ihn nicht. Es gab Lamm.

Schließlich sind wir ein bisschen durch die Stadt gefahren in einem dieser Doppeldecker-Touristen-Busse. Am Berg, der über Barcelona thront, sind wir ausgestiegen und mit zwei alten Bahnen bis auf die Spitze gefahren. Von dort aus kann man ganz Barcelona überblicken. Schade, dass immernoch kein besseres Wetter war. Leider bewölkt.

Auf den Weg zurück in unsere Domizile mussten wir uns etwas beeilen, denn wir hatten schon etwas für den Abend geplant: eine Flamenco-Show im Palau de ... (hab ich schon vergessen, bestimmt Palau de Flamenco).
Die Vorstellung war zauberhaft - leidenschaftlich und rassig.

Anschließend fuhren wir mit der Metro zum Strand, um dort in einem modernen edlen Lokal wieder einmal Tapas zu essen. Das Essen war wirklich sehr gut. Mal ganz abgesehen vom Ambiente und dem Zauber, den Barcelona an diesem Wochenende in mir verbreitet hatte.
Schließlich wollte ich mit den Füßen noch einmal barcelonisches Meerwasser spüren.
Nach einem Absacker-Mojito gegen halb drei ging es wieder ins Bettchen, diesmal für eine ganze Stunde, denn gegen vier mussten wir uns schon auf den Weg zum Flughafen machen. Eine Nacht mit sehr wenig Schlaf. Aber das war es Wert.

Es fiel mir wirklich schwer, diesen Ort zu verlassen.
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