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29. Oktober 2009 4 29 /10 /Oktober /2009 12:24

Ich weiß, ich bin spät dran. Schon vor zwei Wochen hätte ich diesen Artikel mal schreiben können...
Aber die ersten Tage in Deutschland war ich erstmal etwas faul. Dann hat die Uni wieder angefangen und mit ihr die anfänglichen Organisationen.

Ich sehe gerade, mein letzter Artikel handelt ja noch von der NIE-Sache. Von dem ganzen Spaß, den ich da erleben durfte. Fehlt also so einiges. Hoffentlich kann ich mich noch an alles erinnern. Man wird ja nicht jünger...

Der 30. September war also mein letzter Arbeitstag auf der Baustelle in Calvià. Ich hab Apfelstrudel gemacht und Sprühsahne gekauft. Naja, um ehrlich zu sein, der Apfelstrudel war nur halb selbstgemacht, der Blätterteig war von Mercadona aus dem Kühlregal. Am allerletzten Tag hatte ich wirklich fast gar nichts zu arbeiten. Die Zeit verging einfach nicht. Ich kann ja auch nicht den ganzen Tag im Netz surfen, das fällt dann irgendwann schon auf.
Boshaft wir wir sind, haben meine Kollegin und ich überlegt, ob wir den netten Herrn von der Personalabteilung in Madrid nochmal anrufen und fragen, was wir denn nun mit meiner Mitarbeiterkarte machen, ob die nach Madrid geschickt werden soll. Wenn er dann eine Antwort gegeben hätte, egal welche, hätte ich ganz unschuldig nochmal gefragt, ob er sich diesmal sicher ist, oder ob ich lieber nochmal seine Kollegin fragen sollte, nicht, dass es wieder nicht stimmte. Aber in Madrid ist man scheinbar nicht so fleißig, wie auf der Baustelle, denn als ich da angerufen habe, war schon niemand mehr im Büro. Schade, das wäre doch mal ein Spaß gewesen.

Große Verabschiedungsszenen gab es nicht gegen Feierabend, weil ich ein paar Tage später meinen Geburtstag am Strand feiern wollte und dabei dann fast alle wiedergesehen hätte aus dem Büro. Mit einer Ausnahme, aber gut, das ist wieder eine andere Geschichte, die nicht hierher gehört und diese Kollegin hat inzwischen auch ihr Fett weggekriegt...
Nach der Arbeit (an diesem Tag kann man das wirklich nicht so nennen, aber sagen wir's mal so) ging es mit zwei Kollegen in die gleiche Bar, in der ich an meinem ersten Arbeitstag war. Die Surfer-Bude. Wie melancholisch...
Wieder daheim in der WG musste dann der Liter Tinto dran glauben, den ich noch hatte. Das war eine eher schlechte Entscheidung im Nachhinein, weil am nächsten Tag war ich etwas "krank". Das war dann der erste Oktober. Viel habe ich da nicht gemacht, geschlafen, gegessen und im Mercadona war ich einmal, aber so im authentischen Penner-Outfit, weil ich einfach zu faul war, mir was ordentliches anzuziehen...
Am Tag darauf musste ich "früh" aufstehen, weil meine Eltern mich besuchen kamen und ich sie vom Flughafen abholen wollte. Gegen halb elf stand ich dann in der Wartehalle und es war richtig schön, sie wiederzusehen. Sie waren ganz herbstlich-warm angezogen noch. Schonmal ein Vorgeschmack auf meine Zukunft in Deutschland.
Mietwagen abgeholt und zu ihrem Hotel gefahren. Meine Mutter hatte noch ein Körnerbrötchen mit, das hab ich ihr dann gleich mal gierig weggegessen, weil ich sowas ja schon lange vermisst habe.
Das Hotel war in Hafennähe, ziemlich weit von der Innenstadt entfernt. Am ersten Tag waren wir gleich einmal wie die anderen deutschen Touristen, mit denen die Stadt tagsüber gesteckt voll war, in einer Tapas-Bar. klar, dass um uns herum nur andere deutsche und Engländer saßen, Spanier essen ja noch nicht mittags halb zwölf.
Danach sind wir in so einen roten Touristenbus gestiegen und haben Palma mal ein bisschen auf die Touristenart angeschaut. Am Castell Bellver, dem Schloss/der Burg über Palma, sind wir ausgestiegen. Von dort aus hat man eine schöne Aussicht über den Hafen. Vom dach der Burg hat man einen noch besseren und kann auch fast ganz Palma überblicken. Fotos lade ich davon gleich mal hoch.
Am späten Nachmittag habe ich meinen Eltern dann die WG gezeigt, sie waren nicht so sehr begeistert und wollten sich auch nicht so lange dort aufhalten. War halt wirklich nicht so sauber...
Abends bin ich mitgegangen ins Hotel, um dort im Pool (yeah) eine Runde zu schwimmen. Eine sehr kleine Runde, der Pool war ziemlich klein.
Am nächsten Morgen, dem Tag der deutschen Einheit :-), haben wir uns zum Brunch-Kaffee in einem Café direkt am Hafen getroffen zwischen den Booten und haben den Tag geplant. Es ging noch einmal los mit dem autobús turistic und wir stiegen dann an einem Markt aus, der sich in Playa de Palma-Nähe befand. Keine Ahnung, wie der heißt.
Schön Tasche und Wertsachen festhalten, da war nämlich viel los und auch viele Menschen, die einen so komisch von der Seite angeschielt haben...also lieber vorsichtig sein. Abends wieder angekommen in der WG habe ich schon langsam angefangen, meine Sachen zusammenzupacken, eine traurige Aufgabe...

Am nächsten Tag wollten meine Eltern mal den Ballermann sehen. Na klar, also hin da und die "wichtigsten" Punkte abgelaufen. Bierstraße, Schinkenstraße, Balneario 6. Im Vergleich zu den anderen Balnearios war da noch recht viel Betrieb, aber lange nicht so viel, wie im Sommer, in den Sommerferien. Das Alter der Ballermann-Urlauber war inzwischen auch gut um die 20 Jahre gestiegen und das natürlich auch am balneario. Es war wie im Zoo. Wir standen da und schauten uns um und sahen die Leute auf der flachen Steinmauer sitzen, in der Hand wahlweise eines oder mehrere Getränke oder Exemplare des anderen Geschlechts, daneben ein Ghettoblaster aus dem die schlimmsten Ballermann-Hits dröhnen. Ein Stern...blabla...komm wir fahren nach Amsterdam...blabla verlieben verloren...
Und alle singen trotz oder eher wegen ihrer Fahne lauthals mit. Man möchte gar nicht denken, dass sich betagte Frauen so billig an gleichaltrige Männer ranschmeißen und das auch noch vor Publikum, aber wer so etwas sehen will, der fahre im September/Oktober an den Ballermann. Auch kann man da so kleine Grüppchen von Hausfrauen, die mal aus dem heimischen Trott ausbrechen oder Schützenvereinskumpels antreffen. Aber das ist ja alles noch viel angenehmer, als in den Sommerferien, wenn die Halbstarken den Strand bevölkern.
Nach einer Weile am Strand-Herumgeliege, sind wir aufgestanden und haben uns in eine Dönerbude gesetzt. Döner macht schöner. Jetzt weiß ich auch, woher der Spruch kommt. das ist nämlich der Werbeslogan dieser Dönerkette, die auch in Palma-City vertreten ist. Kann ich empfehlen. Leckerer Döner in Ost-Qualität. (Döner in Bayern schmecken bei Weitem nicht so gut, wie Döner in Berlin und Umgebung!!! Die werden irgendwie anders gemacht.) Ja, netterweise hat mein Vater mich beim Döner-essen fotografiert. mal schauen, wenns mich nicht zu sehr entstellt, kann ich das Bild ja hochladen. Gegen Abend haben wir beim Mercadona Getränke und Käse, Oliven, Schinken und Chorizo besorgt, denn es war Samstag und am nächsten Abend wollte ich am Strand in meinen Geburtstag reinfeiern. An diesem Abend bin ich nicht wieder in die WG gefahren, weil ich dort schon ausgezogen war und nun auch ein Zimmer im Hotel hatte. Sehr schön.
Am vierten Oktober haben wir den Tag größtenteils am Pool im Hotel verbracht. Ich musste mir dann am Nachmittag bei 23 Grad schon etwas über dem Bikini ziehen, weil mir kalt wurde. Wie sollte das denn nur zurück in Deutschland wieder werden?!
Abends sind wir zum Strand gefahren und haben dort auf meinen Geburtstag gewartet. Dabei ein bisschen getrunken und gegessen...Als es dann 12 Uhr war und eine Sektflasche geöffnet wurde, und der Korken wegflog, dachte ich erst, erschien eine Sternschnuppe am Himmel. Ich dachte erst, dass das der Korken ist, aber das wäre etwas zu weit weg und zu hell gewesen. Mensch, das war ja mal schön kitschig. Pünktlich um 12 eine Sternschnuppe zum Geburtstag. Aber gepasst hat es.
Ein paar Stunden Schlaf später sind wir nach dem Frühstück an einen Strand gefahren und haben dort den Tag mehr oder weniger verbracht. Auch am nächsten Tag haben wir einen Strandausflug gemacht, aber dieses mal zum schönsten Strand, den ich auf Mallorca erlebt habe. Es trenc. Diesmal aber ein Stück weiter, als beim ersten Mal. Auf dem Weg dorthin sind wir an Salinen und Molen (heißt das so?) vorbeigefahren und an großen Salzbergen. Hoffentlich säubern die das Salz noch, bevor es verkauft wird, schließlich sind ja die Salzberge Wetter und Tieren ausgesetzt draußen...naja, aber in meiner dummen Unwissenheit denke ich schon, das sie das tun... :-)
Das Wasser an dem Strand war sehr klar und der Sand weiß und fein. Dieser Traumstrand hatte aber auch seinen Preis: 5 Euro Parkgebühren hinter den Dünen und 15 Euro Gebühr für einen Sonnenschirm und zwei tumbonas. Mit den Urlaubern kann man's ja machen.

Am siebten Oktober ging es wieder heim. Sehr früh. Viel zu früh. Was die Tageszeit betrifft und auch so hätte ich schon noch ein paar Monate auf Palma ausgehalten. Aber man muss ja vernünftig sein. Erstmal studieren, dann auswandern. Und dann vielleicht auch nicht nach Palma, sondern lieber nach Barcelona.

Meine Eltern sind in den Flieger nach Berlin und ich nach - erstmal - Düsseldorf eingestiegen. Ich musste dort umsteigen und weiter nach Nürnberg fliegen. Im Flugzeug nach Düsseldorf saß so ein fünfzigjähriger selbstgefälliger Proll drei Reihen vor mir. Und ich dachte immer, schreiende Kinder von überforderten Eltern wären schlimm im Flugzeug. Aber das war echt noch einen Tick schlimmer. Sowieso lasen alle um mich herum im Riesen-Flieger Bildzeitung. (mir egal, ob die Schöneberger und Philipp Lahm die gut finden - was sie natürlich auch nur für Geld sagen und sich damit ihr Image in meinen Augen ein Stück weit versauen) Aber der Typ vor mir referierte und kommentierte die Artikel. Suuuper. Und seine schlauen Ausspüche, die sich auch nicht immer auf die Bildzeitung bezogen. Das alles wäre ja gar nicht so schlimm, wenn er es nicht so gemacht hätte, dass das halbe Flugzeug daran teilhaben konnte. Hätte ich was dagegen gesagt, oder ihn gebeten, etwas leiser scheiße zu labern, hätte ich mich warscheinlich noch auf einem blöden Niveau mit ihm herumstreiten müssen und diskutieren. Also durchatmen und aushalten. Irgendwann hat er dann auch mal den Mund gehalten und dann hat ein mann hinter ihm eine (warscheinlich auch die Bild) zeitung gelesen und beim umblättern, wir wissen es alle, raschelt die Zeitung hin und wieder. Jedenfalls hat sich der Proll dann aufgeregt und meinte, ob er das rascheln nicht unterlassen könnte, das störe ihn. Also da musste ich mich noch mehr zurückhalten, nichts zu sagen...

 

Angekommen in Nürnberg mit der kleinen havilland, die in letzter Zeit ja öfter mal abgestürzt  war- diesmal aber nicht - schlendere ich so gemütlich zum Gepäckband und wundere mich, wie schnell die Koffer da schon langlaufen. Ah, falsch geschaut ich komme ja nicht aus Istanbul. Falsches Band. Doch auch am richtigen Band kam mein Koffer nicht vorbeigefahren. Es war schnell leer, denn das Flugzeug war ja nur sehr klein und auch nur zur Hälfte besetzt, aber mein Koffer kam einfach nicht. Verunsichert und ein bisschen ängstlich, dass er irgendwo in Düsseldorf oder sogar Palma aufgeplatzt und einfach entsorgt (ja, ich weiß, das ist Quatsch, aber an solche Dinge denkt man in diesen Momenten) wurde, bin ich zum Lost&Found Center gegangen und habe meine Daten aufnehmen lassen. Wenn mein Koffer nicht in fünf Tagen (fünf Tage?!?!?!?!?) zu mir nach Hause geliefert werden würde, so sagte man mir, müsse ich ein Formular ausfüllen mit ANgabe über den kompletten Inhalt und würde finanziell entschädigt werden. Na toll. Diese Sachen hatten doch auch nen ideellen Wert!! Frustriert dann wieder rausgegangen und von Michi in Empfang genommen worden. ich musste mich im Zaum halten, nicht die ganze Zeit über meine Fluggesellschaft zu schimpfen und mich zu freuen, wieder "daheim" zu sein. Michi(übrigens der Freund meiner besten Freundin) war so lieb, dass er sogar mit mir zu Lidl gefahren ist im Anschluss, weil mein Kühlschrank ja leer war. Da stand ich nun in dem Discounter und staunte wie ein kleines Kind über alle die Produkte, die ich so vermisst hatte und die ich nun ganz einfach kaufen konnte. Jeden Tag. Zu normalen Preisen. Was ich wollte. Das war ein Glücksmoment.
In meiner Wohnung zurück, freute ich mich über...

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29. September 2009 2 29 /09 /September /2009 00:00
Heute hat es den ganzen Tag wieder durchgeregnet. Die bauarbeiter sind gar nicht erst auf der Baustelle erschienen.
bei Blitz und nicht aufhören wollendem Regen haben wir also heute in der Caseta gesessen und waren ( :-) ) fleißig. Wie mans nimmt. :-)

Ich bin momentan ganz schön im Verzug mit meinen Infos über meine Erlebnisse hier, mir bleiben leider nur noch eine Woche und zweieinhalb Tage hier auf Mallorca, da muss ich jeden Moment auskosten, das richtige Leben leben ;-) und da kommt der Blog auch schon mal etwas zu kurz. Aber das werde ich alles nachholen, spätestens, wenn ich wieder in Deutschland bin. Da wird es dann rückbezügliche Berichte geben.
Das Folgende hat sich vor zwei Wochen ereignet: Ich habe mich so gefragt, was denn nun eigentlich mit meinem "Lohn" sei, denn niemand von der Siemens-Personalabteilung hat mich je nach meinen Kontodaten gefragt. Gut, letztes Jahr hatten die die schon aufgenommen, aber da gab es auch ein hin und her, weil mir erst gesagt wurde, dass ich ein spanisches Konto bräuchte. Hatte mir dann auch brav eins besorgt mit Hängen und Würgen bei einer Bank in Madrid ein Konto eröffnet, was dan aber nie wirklich benutzt wurde, weil mir dann mitgeteilt wurde von der freundlichen Personalabteilung, dass das Konto gar nicht nötig sei. Na Danke. Schön umsonst den Stress gemacht.
Ähnliches ist mir dieses Jahr wieder passiert. Man mekrt vielleicht schon, dass ich nicht wirklich gut auf die Personalabteilung zu sprechen bin. Ich rufe also an in Madrid und will mich erkundigen. Am Apparat ist einzunächst  freundlicher Mann und hört sich halbwegs geduldig meine Lage an und meint dann, dass ich mir eine NIE, also eine spanische Steuernummer für Ausländer besorgen muss, umgehend. Achja, und das spanische Konto ja sowieso, sonst wäre das mit dem Geld gar nicht möglich. Daraufhin war ich ziemlich entrüstet, weil, wenn ich nicht selbst angerufen hätte, so dachte ich da, wäre mein Geld nie angekommen und auch hätte ich Siemens in Schwierigkeiten mit dem Finanzamt zwecks fehlender Steuernummer gebracht. Dann meinte der Herr förmlich, dass hier wohl ein fehler ihrerseits unterlaufen sei und ich umgehend eine NIE und ein Konto bräuchte, am besten schon gestern. Sein Drängen fand ich unhöflich, denn er meinte auch, dass wohl letztes Jahr etwas schief gegangen sei, weil ich da keine NIE und auch kein Konto brauchte. Auch meinte dieser überaus kompetente Mann, dass es ja eigentlich nicht ganz mit rechten Dingen zugehen kann mit meinem Praktikum, denn zwei Monate wären gar nicht möglich. Minimum 3 Monate. Alles klar, also: Mund halten, weil ich ja als privilegierter Mensch das zweimonatige Praktikum habe und einen Tag freibekommen, um aufs spanische Amt zu gehen und zur deutschen Bank, die so eigentlich nicht wirklich was mit der Deutschen Bank in Deutschland  zu tun hat. Heißt halt nur so.
An jenem Tag regnete es schon herrlich und es ist immer wieder schön, mit einem klapprigen chino-Schirm und rutschigen FlipFlops auf Palmas Straßen mit viel zu glatten Straßenbelag Institutionen zu suchen. Zu Fuß. Andando quasi. Auf dem Amt musste man erstmal eine Nummer ziehen und schonmal einen Bogen ausfüllen. Aha, wie im Supermarkt am Fischstand. Gut, Nummer gezogen und mich in den Warteraum gesetzt. Als ich dan drankam, durfte ich mich an den spartanisch eingerichteten Schreibtisch eines grauen Beamten setzen, der irgendwie sehr emotionslos und leidenschaftslos seine spannende Arbeit verrichtete. Das ganze Großraumbüroamt hatte was von einer provisorischen Einrichtung. Nichts passte zusammen, alles mehr grau und kalt. Nagut, ein Amt ist ja auch nicht das Ritz.
Als mein Helfer bemerkte, dass ich den Bogen noch nicht vollständig ausgefüllt hatte, weil ich mir bei eingen Angaben nicht sicher war, was ich da nun am besten eintragen sollte, schaute er noch grimmiger drein und kaute auf seinem Mentholbonon weiter herum. Nagut, wenigstens kümmert der Mann sich um frischen Atem...
Mit dem Ein-Finger-Prinzip wurden meine Daten sorgfältig der spanischen Königsfamilie auf den Server geschickt und ich bekam einen Wisch, der mich aufforderte, zu eine Bank zu gehen und genau 16,01 Euro einzuzahlen. Andere Leute mussten andere Beträge einzahlen. Keine Ahnung, was das für Sätze sind, oder ob nach Zufallsprinzip einfach 4 Ziffern und ein Komma nach den ersten zwei zusammengestellt werden, vorne die Eins garantiert, damit es glaubwürdig bleibt und trotzdem noch wichtig aussieht. Kann ich mir schon vorstellen. Gut, also wieder raus aus dem dunklen Bau und ab zur nächsten Caja. Die war gar nicht so weit. Achja, das Ausländeramt ist ganz romantisch im Poligono LLevante gelegen, dem Nutten und Nachts-lieber-nicht-draußen-rumlaufen-Viertel. Bei der ersten Bank waren gerade keine Einzahlzeiten, war ja klar, dass es nicht auf Anhieb klappt, wäre ja sonst langweilig gewesen - also ab zur nächsten frohen Mutes. An der Ampelkreuzung bei Rot brav wartend als Nicht-Spanier stand auf einmal ein Mann neben mir, der auch in der ersten Bank sein Glück versucht hatte und nun weitergeschickt wurde. Höflich und nett, wie ich bin ( :-) ), fragte ich, ob er denn auch eine Bank suchte, um den Beamtenwisch zu bezahlen, er meinte ja, und er meinte auch gleich im ersten Satz, dass ich hübsch sei. Hmm, na toll. So einer. Ich das erstmal souverän ignoriert und ein bisschen dämlich gelächelt, dann weitergegangen, er hat sich dann vorgestellt und ich musste dann auch meinen Namen nennen. Mensch, dass man immer gleich seine halbe Lebensgeschichte preisgeben muss...naja, hab ich ja nicht. Ich hab da etwas modifiziert, als er dann meinte, dass ich muy amable sei (Nach drei Sätzen und neutarlen Blicken von mir kann er DAS schon einschätzen?!), zeigte ich auf meinen Ring am Finger, der aus modischen Gründen da ist und meinte dann, dass ich verheiratet sei. Er fühlte sich in seiner latino-flirtart etwas zurückgestoßen und beteurte dann natürlich gleich, dass er ja nur nett sein wollte. Dann wollte er wissen, ob mein Mann deutscher oder Spanier ist, Deutscher meinte ich. Und er besucht mich kommendes Wochenende. Dann wollte er wissen, wie alt er sei und ob ich schon Kinder hätte. Darauf antwortete ich "Noch nicht." atmete tief ein und schaute ganz glücklich in den Himmel. Er meinte noch, dass ich ja ziemlich jung sei, um schon verheiratet zu sein, "aber wenn man sich wirklich liebt, spielt das Alter keine Rolle". Ja, ich muss sagen, ich fand meinen Auftritt nicht schlecht. Hat auf jeden Fall geholfen, werde ich vielleicht mal wieder anwenden. Von den Moment an, als ich nämlich an meinem Ring herumgespielt und gesagt hatte, dass ich verheiratet sei, war er wieder distanzierter zu mir. Gut gemacht.
Zurück zum Amt und das A4 Blatt von der Polizeistelle abgeholt, auf dem meine NIE prangt. Zurück durch die Stadt in Richtung Zentrum, um die DB aufzusuchen und dort ein Konto zu eröffnen. Um dem NETTEN Herrn Personalsachbearbeiter aus Madrid seine Wünsche zu erfüllen.
Am nächsten Tag nehme ich den Hörer in die Hand und rufe die Personalabteilung erneut an. Diesmal habe ich die Bearbeiterin, die speziell für Praktikanten zuständig ist, am Apparat. NIE? Nein, brauchst du nicht. Spanisches Konto? Tampoco. Auch net. SUPER. Ach ja, und Praktika für nur zwei Monate sind Gang und Gäbe, ganz normal. Super gelaufen.16,01 Euro, einen Tag im Regen und viel Herumgelaufe umsonst. Danke lieber Herr ... . Ich wäre nicht so genervt von der ganzen Situation, wenn der Kollege nicht so unfreundlich gewesen wäre. Weil er irgendwann wohl dachte, dass ich schlichtweg zu dumm sei, um seine wichtigen Aufforderungen an mich auf spanisch zu verstehen, hatte er dann plötzlich auf Deutsch weitergeredet (er beherrscht beides perfekt) und da wurde er noch verbohrter und unfreundlicher. Gut, dachte ich mir, schreiben wir dem netten Mann doch mal ne Email. Natürlich hat er nicht geantwortet und eventuell seinen Fehler eingeräumt, das hab ich auch nicht anders erwartet. Aber gelesen hat er meine Email. Das reichte mir schon.
Jetzt habe ich also eine NIE. Naja, vielleicht brauche ich sie ja doch noch irgendwann mal. Das spanische Konto musste ich vor Ort (also wieder einige Stunden freinehmen von der Arbeit) wieder geschlossen werden, dass keine Kosten entstehen. Das war eine sehr unangenehme Sache. Ich meine, wer öffnet den ein Konto und kommt zwei Tage später wieder vorbeispaziert und lässt es wieder auflösen? Dazu so eine dumme Begründung... Und das alles bei dem selben Sachbearbeiter...

Naja, wieder etwas über Spanien, Ämter und Sachbearbeiter gelernt. Muss man vielleicht auf die Art positiv sehen...
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19. September 2009 6 19 /09 /September /2009 16:47

Weiter geht’s!

Es ist Samstag, 15:45 Uhr, ich bin gegen 12:00 Uhr aufgestanden, also fürlt es sich an, wie Vormittag. Die Sonne scheint, es ist blauer Himmel. Vorhin waren zwischendurch ein paar Wolken, aber schöne Wolken. Zuckerwattewolken.

Jedenfalls muss ich trotzdem daheim bleiben - hab ich mir selbst auferlegt - um gesund zu werden.

Am Donnerstag hat es angefangen, da fühlte ich seim Hals tagsüber schon etwas kratzig an, naja, es war eher ein leichter Druck, gegen Abend - als ich von meinem Catalá-Kurs heimkam, da tat es dann schon kratzig weh und eine allgemeine Schlappheit setzte ein. J

Erst dachte ich, dass ich gestern vielleicht lieber nicht zur Arbeit gehe, bin dann doch gegangen. Immerhin bin ich ja fleißig und ein Arbeitstier. Hehe.

Aber darum geht es jetzt gar nicht. Ich sitze jetzt auf der Terrasse in der Sonne, weil ich krank bin und endlich mal wieder etwas schreiben möchte. Bilder lade ich auch gerade hoch.

Ich hab gerade meine Handwäsche auf den Wäscheständer gehängt. Handwäsche daher, weil ich der Waschmaschine natürlich immer noch nicht vertraue, die ist mir einfach suspekt. Und manche Kleider mag ich da halt einfach nicht reinstecken. Also Handwäsche. Dafür eignet sich das Bédé ganz gut, was wir im Bad haben. Heißt das überhaupt so? Ich weiß es nicht, Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum die das immer noch in die Bäder einbauen. Kein Mensch benutzt es! Wozu auch, um mal ehrlich zu sein…gibt doch ne Dusche… . Naja, und weil das Ding sauberer ist, als das Waschbecken momentan, weil mein schwedischer Bad-Mitbenutzer es gern mal mit Zahnpasta oder was auch immer einsaut, hab ich die Wäsche mal in dem kleinen Becken gewaschen.

Beim Aufhängen auf dem klapprigen Wäscheständer muss man genau darauf achten, wo man seine Sachen hinhängt, weil er an manchen Stellen rostet. Und wenn man Wäsche darüber hängt, dann hat man schön rostbräunlich-orange Flecken, die man nicht wieder herausbekommt. Auf weißer Wäsche kommt das besonders gut zur Geltung.

Aber auch darum geht es jetzt nicht. Ich wollte nach der Barcelona-Episode ansetzen.

Nach dem fünfzigminütigen Flug wieder in Palma angekommen, war ich sehr müde. Gepäck abgeholt und sich zum zigsten Mal über die vielen Urlauber geärgert, die im Flughafen rumwuseln(gut, das ist nun mal ein Flughafen, aber man kommt sich nicht vor, wie in Spanien, eher wie in Deutschland, aber das ist ja noch nicht einmal das Schlimmste daran. Viel nerviger finde ich die Halbwüchsigen, die mit Strohhüten mit “Kleiner Feigling”-Aufschrift und rotem, verbrannten Gesicht total fertig, noch mit Fahne und halb angetrunken da herumlaufen. Mal ganz im Ernst: wozu fahren Menschen in den Urlaub ins AUSLAND, wenn sie auch daheim saufen, feiern und naja können?! Klar, hier ist das Klima besser und die Sonne scheint fast immer, aber das ist Geldverschwendung für so eine Art von Urlaubsvergnügen. Man ist am Ballermann dann sowieso nur Deutsche unter anderen Deutschen. Da bekommt man keine Kultur, Sprache und andere Menschen mit. Aber gut, jedem Tierchen sein Plaisirchen…) und ab in den Bus. Linie Eins bis zur Avinguida Alemanya. Vom Flughafen dauert das schon mal locker 20 Minuten.

In der WG angekommen, war ich dann noch müder. Ich wusste, dass ich müde sein würde, das war es mir auch wert. Schlafen kann ich immernoch daheim. Barcelona muss man nutzen!!

Einen Instant-aufgebrühten Kaffee getrunken und langsam fertig gemacht, um zur Arbeit zu fahren. Das fiel mir wirklich nicht leicht, muss ich sagen.

Im Bus nach Santa Ponca - das ist ein Ort in der Nähe der Baustelle, auf der ich arbeite - bin ich eingeschlafen. Sowas kann gefährlich sein!

Zum Glück bin ich noch ein paar Haltestellen vor meinem Ausstieg aufgewacht, um rechtzeitig auzusteigen.

An diesem Tag waren nur Siemens-Mitarbeiter dort, insgesamt ganze zwei Kollegen, weil die Bauarbeiter und deren Arbeitgeber Feiertag hatten, ein dorfeigener Feiertag. Die hatten es gut.

Aber als mein Tutor merkte, wie müde und fertig ich bin, ließ er mich wieder heimfahren. Naja, das heißt, ich bin dann ungefähr 4 Stunden dort geblieben, weil die Busse wirklich nicht oft kommen. Und, als er mir das gesagt hatte, war gerade der letzte Bus weg und ich musste 2 Stunden auf den nächsten warten. Aber trotzdem. Heimfahren und schlafen gefiel mir ganz gut. Doch auch am Dienstag noch hing ich durch. Vor allem wollte ich zurück nach Barcelona. Ich war schon etwas traurig, immerhin hatte ich ein wunderschönes Wochenende verbracht und eine gute Zeit gehabt. Danach wieder nach Palma zu fliegen, unausgeschlafen zu sein und arbeiten zu müssen ist ja ein extremes Kontrastprogramm.

Aber auch das verging dann irgendwann.

Am Freitag der selben Woche habe ich auf der Baustelle einen Kuchen gebacken. Meinen Lieblingskuchen. Buttermilchkuchen. Weil ich am Vortag mal wieder viel zu spät daheim war und dann sofort zu meinem Catalá-Kurs stürmen musste, um noch halbwegs pünktlich anzukommen, konnte ich leider nicht mehr die Zutaten einkaufen. Also musste mein Chef Zucker, Mehl und so weiter aus seinem Bestand opfern. Die Buttermilch haben wir aus einem deutschen Supermarkt, ganz in der Nähe der Baustelle (Als ich dort mit einer deutsch-/spanischen Kollegin war, sind uns ja die Augen übergelaufen vor Freude, nach so langer Zeit mal wieder deutsche Produkte kaufen zu können, hier im Supermarkt gibt es nur Sauerkraut und Frankfurter, ansonsten nichts so wirklich, was man in einem deutschen Supermarkt bekommen könnte. Und selbst dafür, als, dass Mercadona Sauerkraut führt und Frankfurter Salchichas, fühlen die sich ziemlich cool und weltoffen.).

Als ich dann anfangen wollte und die schon offene Zuckertüte auffaltete, sah ich etwas dunkles darin herumkrabbeln. Eine kleine Cucaracha! *Quieetsch* musste ich erstmal kurz schreien, weil das Viech so doll herumkrabbelte. Und, weil es überhaupt da war! Dann haben sich natürlich alle gewundert, was denn los sei. Die Männer haben schön gelacht über mein Entsetzen über das Tier. Sie fanden das gar nicht so schlimm! Tiere im Essen, was soll’s. Ich konnte das nicht verstehen, weil ich das wirklich nicht so kenne, normalerweise kriechen in meinen Zuckertüten keine Insekten herum. Klar, kann ich das verstehen, dass bei dem feuchten Klima schon mal so was passiert, aber essen würde ich das dann doch nicht mehr. Ab in den Müll! Aber die Jungs meinten, dass die in Afrika noch viel schlimmeres gewohnt sind. Mann, mann, mann, wir sind hier in Europa. Und wenn ihr uns mit Afrika vergleichen wollt - ihr lauft auch nicht in Lendenshorts herum! Oh da fällt mir auch wieder ein: die ersten zwei, drei Wochen meines Praktikums im Büro hab ich morgens immer den Kaffee angestellt ganz normal mit Wasser aus dem griff, dem Wasserhahn. Und mir nichts dabei gedacht. Klar, es hat schon immer ganz schön nach Chlor gerochen, aber das tut es auch in der WG und wir machen auch Kaffee mit dem Wasser. Aber als das mal jemand mitbekommen hat, dass ich Kaffee mit solchen Wasser mache, im Büro, wurde mir erklärt, warum man das vielleicht lieber nicht machen sollte. Der Wassertank und der Abwassertank auf der Baustelle sind irgendwie verbunden oder so. Und wenn mal was schiefgeht, kommen irgendwelche Mineralien aus dem schlechten ins gute Wasser. Außerdem soll dass Wasserhahnwasser allgemein nicht so gut sein. Hmm, gut. Seitdem mache ich den Kaffee nur noch mit Wasser aus der Flasche.

Jedenfalls hab ich die Cucaracha aus dem Zucker geschmissen und kaputtgetreten. Tut mir leid, wenn das gerade jemand von Greenpeace liest. Normalerweise mache ich so was nicht, die Tiere können ja auch nichts dafür, sie folgen nur ihren natürlichen Instinkten, aber ich war so empört. Und dann auch noch das dumme Gelächter der Kollegen…Naja, eigentlich war es eine lustige Sache. Letztendlich MUSSTE ich den Zucker zu Kuchen verarbeiten, weil ich einfach keinen anderen hatte.

Dann kamen auch wieder die Kommentare, die ich mir schon fast hätte denken können: wenn du den Kuchen so heiß bäckst, dann sterben die Bakterien sowieso, da passiert nichts. Na klar! Aber trotzdem. In dem Zucker haben Tiere gelebt. Versteht das denn keiner??

Der Kuchen kam gut an, die Hälfte habe ich dann auch draußen auf der Baustelle verteilt. Haben sich alle drüber gefreut. Falls ich am Montag wieder gesund bin und zur Arbeit gehe, werde ich wieder einen machen.

Um noch mal auf den Supermarkt zurückzukommen:

In unmittelbarer Nähe zur Baustelle ist ein Gewerbegebiet. Ein Polígono. Da gehen wir manchmal Mittag essen. Und da hab ich dann mal beim Daran-vorbeifahren einen deutschen Supermarkt gesehen. Mundi Culinario oder -um. Keine Ahnung. Ich denke eher -um. Macht auch mehr Sinn, von der Grammatik her, oder?

Jedenfalls bin ich dann mal mit meiner Kollegin in den Laden gegangen. Da haben wir dann wirklich gestaunt wie die kleinen Kinder und waren komplett überwältigt. Gut, sie noch etwas mehr als ich, weil sie schon länger nicht mehr in Deutschland war, aber es war schon schön, mal wieder alles kaufen zu können(wenn auch zum manchmal doppelten Preis), was man so kennt. Ich hab mich dann auch gleich eingedeckt: Würstchengulasch, Kloßmehl, Mohnbrötchen, Königsberger Klopse…glücklich sind wir dann nach der Mittagspause wieder in den Baucontainer gegangen und haben die Brötchen gleich mal gegessen.

So, jetzt reg ich mich grad schon wieder über meinen Mitbewohner auf, man man…ich wird mal schnell in den Supermarkt gehen.

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16. September 2009 3 16 /09 /September /2009 21:51
Ja, endlich klappt es mal mit einem neuen, ordentlichen Artikel.
Viel passiert seit Barcelona.
.
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Ich werde mal versuchen, das Wichtigste chronologisch zu berichten.
Angekommen in Barcelona hab ich mich auf den Weg zu meinem Hostel gemacht, um dort mein riesiges Gepäck (zwei Handtaschen :-D) zu verstauen, um dann gleich loszuziehen, damit ich ja keine Sekunde in Barcelona verschwende.
Auf dem Weg dahin bin ich zum xten Mal einem Mann begegnet, das erste Mal hab ich ihn im Terminal in Palma gesehen und seitdem immer wieder. Er war Amerikaner und auch auf dem Weg zu den Ramblas, wie ich. Weil ich es lustig fand, dass wir uns den ganzen morgen über gesehen hatten, hab ich ihn dann einfach angequatscht und wir sind ins Gespräch gekommen. Dann ist jeder zu seinem Hotel/Hostel gegangen, um einzuchecken. Natürlich war das morgens gegen 10 Uhr noch nicht möglich, also habe ich trotzdem meine Sachen dort aufbewahren lassen und mich dann mit meinem von da an Reise-Buddy an der Sagrada Familia getroffen.
Da dann läppische 15 Euro pro Person für Eintritt plus Audioguía(Kopfhörer mit Infotexttantegerede) bezahlt und die ewige Baustelle betreten. Laut Audioguía soll die Sagrada Familia im Jahr 2020 fertiggestellt werden. Wer`s glaubt...
Also ich fand die Kirche, oder den Tempel der Ruhe und äääh, keine Ahnung, von innen nicht so interessant wie von außen. Die Rückseite, wenn man bei einer Kirche überhaupt von Vorder-und Rückseite reden kann - ist wirklich eindrucksvoll. http://www.sagradafamilia.cat/
Mit breitgelatschten Füßen ging es dann weiter. Mein Kumpel hatte gleich zwei Reiseführer über Barcelona dabei, wir waren also super gerüstet. Ich wäre ganz in spanischen Stil morgens cool angekommen, hätte mir ein spanisches fettiges Churro-Frühstück reingezogen und wäre dann in eine oficina de turismo geschlendert. Aber stimmt schon. So verliert man keine Zeit. Auch ein verlängertes Wochenende ist mal vorbei.
Vorbeigelaufen an der Pedrera (http://www.gobcn.com/tourist-guide-barcelona/pictures/pedrera10.jpg), in der Calle de Gràcia noch ein Baguette gegessen und dann direkt zur Casa Batlló. Pedrera sowie auch die Casa Batlló sind Bauwerke Gaudís. Wunderschöne Häuser. Die Casa Batlló haben wir dann wieder mit Audioguía betreten und lots of pictures gemacht. Denn diese modernistische Architektur ist nicht nur außen zu bewundern, sondern auch im Innern des Gebäudes wundervoll umgesetzt. http://www.casabatllo.es/
Auf der Dachterasse angekommen, schlug dann netterweise das Wetter um. Schön grau wurde der Himmel, die Luft noch feuchter, als sie am Meer sowieso schon ist und es find an zu nieseln. Danke.
Weiter im straffen Sightseeing-Programm sind wir wieder zu den Ramblas gewandert und haben dort den bekannten Mercat(catalá)/ Mercado(castellano)/Markt(alemán) besichtigt: http://www.boqueria.info/
Das war ein Erlebnis: Fischstände, Käse, Fleisch, Früchte, Gemüse, Gewürze...was man alles so sehen und riechen konnte.
Dann fing es an, richtig zu regnen. Schnell in eine Bar neben der Boqueria eine Sangria (0,5 Liter am Nachmittag) getrunken und dem Kellner dabei zugeschaut, wie er Tapas in einer Mikrowelle erwärmt. Hätte man nicht vermutet. So urisch und spanisch-gemütlich-edel das Lokal war.
Als Nächstes haben wir uns den Hafen angeschaut von da aus sind wir weitergelaufen, wieder in den alten Stadtkern und durch das Barrio Gótico geschweift, um es mal mit Schillers Verb auzudrücken. Da war es schon etwas schummerig und bald auch dunkel also genau die richtigen Lichtverhältnisse, um das gotische Viertel zu besichtigen. Wenn man durch die alten Straßen mit den mittelalterlichen Häusern und Kirchen läuft, die soagr tagsüber dunkler erscheinen(ich denke, das kommt daher, dass die Straßen sehr eng sind und das Material das Gemäuer ziemlich dunkel vom Wetter), als der Rest der lebhaften Stadt, dann fühlt man sich fast wie ins Mittelalter zurückversetzt. Gut, tabsüber laufen jede Menge Touristen umher, aber Abends, in der Dunkelheit erscheint alles noch dunkler - düster, still und romantisch schaurig. Ich hätte da ewig umherstreifen können. Aber irgendwann meldete sich dann der Hunger.
Danach ging es zum Refreshen wieder ins Ho(s)tel und wir haben uns am Abend wiedergetroffen, um nahe der Ramblas in einer bodega, naja, in einem stilvollen Restaurant, deren Wände mit Weinflaschenregalen vollgestellt waren, Tapas zu essen.
Ab in die Metro, um zum Placa Espanya zu fahren, denn dort ist der wunderschöne Brunnen Montjuic (http://farm1.static.flickr.com/169/384922637_0abccb2bfc.jpg), der jeden Abend mit Farbspiel und Musikbegleitung begeistert. Aber schon auf dem Weg von der Metrostation zum Brunnen kamen uns hunderte Menschen entgegen. Klar, Barcelona ist DIE Touristenstadt schlechthin und es laufen einem ständig hunderte Menschen entgegen, aber nicht so in Strömen und auf einem Haufen! Der Brunnen war leider aus, also wurde nichts aus dem Rumgewundere an diesem Abend. Als ich dann ein Pärchen ansprach, was denn da lossei, antwortete man mir, dass an dem Abend ein Coldplay-Konzert im Olympiastadion, was wohl auch im Park Montjuic ist, stattgefunden hatte. Aha. Naja, trotzdem keine Brunnen-Show.
Dann sind air für ein Käffcchen wieder weiter in Richtung Innenstadt gelaufen und Anne hatte natürlich Pumps an. War nicht so schlau. Aber Strafe muss sein. Nach jeweils zwei Cafés cortos und einem Eis gegen halb drei nachts noch schnell an der 24-Stunden Apotheke Kontaktlinsenflüssigkeit gekauft, weil meine Augen vor lauter Gegucke den ganzen Tag über schon ganz trocken waren, fiel ich dann todmüde und Barcelona-Glücks-betrunken ins Hostelbett.

Am nächsten Morgen bin ich zur Estació Sants gefahren, um von dort aus weiter und dann wiederum weiterzufahren, um meinen Onkel und seine Familie zu besuchen, die gerade in Spanien im Urlaub waren. Irgendwie lustig, selbst im Ausland zu sein, und dort Verwandte zu treffen. Aber schön.

Abends MUSSTE ich wieder nach Barcelona fahren, um da an den Ramblas das Nachtleben mitzubekommen.
Auf dem Weg nach Barcelona, noch mitten in der Pampa, als ich auf einen Bus gewartet habe, der nur alle 2 bis 4 Stunden kommt, habe ich ja auch das spanische Erlebnis schlechthin machen dürfen. Nichtsahnend stehe ich schon brav eine Viertelstunde vor der Zeit an der Haltestelle, denn mittlerweile weiß ich: spanische Buspläne haben nur ungefähre Angaben üder die Fahrzeiten. Immer plusminus 15 Minuten. Muss man hinnehmen, das Bussystem, wenn man es überhaupt System nennen kann, wird man sowieso so schnell nicht ändern können. Und schon gar nicht als deutsch-langweiliger-pünktlich-seier.
Jedenfalls stehe ich da an dem ro-gelben Pfahl und warte lieb auf den Bus, da kommt er auch schon und....fährt vorbei! Wildes mit den Armen-Rudern bringt ihn lediglich dazu, nochmal zu gucken, langsamer zu fahren, um besser gucken zu können, einen komischen Blick aufzusetzen, der so in etwa sagte: "Ups, vergessen zu halten. Naja, was solls." und dann aber kaltblütig weiterzufahren. JAAAAAAAAA. Schööön. Tranquilo bleiben...nicht immer einfach, kann ich sagen. Aber gut. So war das eben.

Back in Barcelona gab es wieder lecker Tapas und mein amerikanischer Buddy berichtete mir von Tag zwei seiner Barcelona-Sightseeing-Tour.

Am nächsten Morgen gab es dann endlich das fettige Churrofrühstück(http://www.madridpedia.com/files/fotografias/chocolate-con-churros-una-de-las-consumiciones-tipicas-de-madrid.png). So voll mit Kohlenhydraten begann der dritte Tag in der katalanischen Stadt am Meer. Wir liefen laut Reiseführerbüchlein durch viele schöne Straßen und sahen modernistische Gebäude, Gaudí-Gebäude, und einfach nur Gebäude. Foto schießen, weiterlaufen. Dann kehrten wir in ein Restaurant ein, das sich in einem (wiederum) Gebäude befand, dass früher auch mal ein Mercat war. Da saß ich einem Hummer gegenüber und konnte ihm die ganze Zeit in die noch lebendigen Augen schauen. Gegessen hab ich ihn nicht. Es gab Lamm.

Schließlich sind wir ein bisschen durch die Stadt gefahren in einem dieser Doppeldecker-Touristen-Busse. Am Berg, der über Barcelona thront, sind wir ausgestiegen und mit zwei alten Bahnen bis auf die Spitze gefahren. Von dort aus kann man ganz Barcelona überblicken. Schade, dass immernoch kein besseres Wetter war. Leider bewölkt.

Auf den Weg zurück in unsere Domizile mussten wir uns etwas beeilen, denn wir hatten schon etwas für den Abend geplant: eine Flamenco-Show im Palau de ... (hab ich schon vergessen, bestimmt Palau de Flamenco).
Die Vorstellung war zauberhaft - leidenschaftlich und rassig.

Anschließend fuhren wir mit der Metro zum Strand, um dort in einem modernen edlen Lokal wieder einmal Tapas zu essen. Das Essen war wirklich sehr gut. Mal ganz abgesehen vom Ambiente und dem Zauber, den Barcelona an diesem Wochenende in mir verbreitet hatte.
Schließlich wollte ich mit den Füßen noch einmal barcelonisches Meerwasser spüren.
Nach einem Absacker-Mojito gegen halb drei ging es wieder ins Bettchen, diesmal für eine ganze Stunde, denn gegen vier mussten wir uns schon auf den Weg zum Flughafen machen. Eine Nacht mit sehr wenig Schlaf. Aber das war es Wert.

Es fiel mir wirklich schwer, diesen Ort zu verlassen.
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10. September 2009 4 10 /09 /September /2009 00:14
Huhu, da bin ich wieder. Da ich aber in knapp sechs Stunden schon wieder aufstehen muss, werde ich jetzt nur ein paar ganz kurze Zeilen schreiben. Die extrem schnelle Zusammenfassung. Später dann ausführlicher.
Barcelona war super. Ich habe viel erlebt und liebe diese Stadt! Die ersten Tage zurück auf der Arbeit fielen mir wegen Schlafmangels und Barcelona-Sehnsucht sehr schwer.
Morgen dann was ganz Neues: Anne lernt Catalá.
Ein 20-stündiger Kurs, gleich um die Ecke, in einer Nachbarstraße.
Achja, und 20 bin ich dann auch bald. Ich will nicht!! Gut, nicht dran denken. Bis dahin ist noch lang.
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4. September 2009 5 04 /09 /September /2009 06:27
So, jetzt muss ich mich aber beeilen. Es ist gerade 06:25 und gegen 8:50 geht mein Flug nach Barcelona.
Ich trinke gerade meinen Kaffee und gefrühstückt wird dann auf der Peninsula.

Ausführliche Infos demnächst, voraussichtlich ab Montag.
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30. August 2009 7 30 /08 /August /2009 22:40
Heute war schöööönes Wetter. (Also am Sonntag, wenn ich diesen Artikel beendet habe, ist es schon Montag, und er wird auf Montag datiert.)
Eigentlich war es ja schlecht vorhergesagt, aber morgens gegen 11 Uhr sah es wolkenlos und schön aus.
Dann schnell Käffchen reingezogen und Sachen in die Tasche gehauen und ab zum Platja Palma.
Schon unten aus der Haustür rausgelaufen, konnte man die dunkelgrauen Wolken nicht übersehen.
Mutig sind wir (Mitbewohner und ich) dann aber trotzdem weitergezogen, immerhin hatten wir uns schon die Mühe gemacht, unsere Handtücher einzupacken.
Halb joggend an der Bushaltestelle angekommen, weil wir uns ja beeilen mussten, um noch überhaupt Sonne abzubekommen. Schließlich war der Samstag ja komplett verregnet und wir mussten einiges an Sonne aufholen.
Mit dem Bus dann läppische 3 Stationen gefahren, weil wir spontan entschieden hatten, doch wieder an den keimigen Strand zu gehen, waren wir auch schon angekommen. Gegen halb eins Mittags. Die perfekte Zeit für Touristen, sich in die Sonne zu legen. Die obercoolen Spanier nämlich, wissen, dass man erst nach einer lässigen Siesta in die Sonne gehen sollte, weil sie dann weniger aggressiv ist und es auch nicht so heiß ist. Uns doch egal. Wir haben nicht das ganze Leben Zeit, wie die Spanier, um so schön braun zu werden. Darum machen wir es anders.
Und, so ein kleiner Sonnenbrand hat doch auch sowas urlaubsmäßiges an sich...
Nach dem Strand war ich komischerweise sehr energiegeladen. Keine Ahnung, warum. Auf jeden Fall habe ich die cabrónes (unser lieber Kosename in der WG untereinander) heute mal ein bisschen aufgemischt. Das war lustig.
In der Küche gibt eseine Vorratskammer. Wenn man die allerdings öffnet, dann sieht man den blanken Wahnsinn - Hygiene und Ordnung betreffend. Komsiche fliegende Insekten fliegen einem entgegen, sobald man die Tür öffnet und es riecht komisch und alles ist klebrig. In offenen Lebensmitteln Tiere, Käfer....nicht auszuhalten! Ich habe da zwar noch nie Lebensmittel oder überhaupt etwas reingestellt, aber trotzdem wollte ich diesen Dreckstall weghaben! Also hab ich die cabrónes herangerufen und jeder sollte das, was ihm gehört, herausnehmen, dann wurde der Rest weggeworfen oder aufgehoben, soweit noch essbar, die Kammer ausgefegt und gewischt und der übrige Kram wieder hineingetan. Hab ich zu 80% gemacht. Die cabrónes haben Formel eins mit Motorrädern geguckt (keeeeeeine Ahnung, was das ist) und mich als Mama bezeichnet. Ihre Wäsche wollten sie mir andrehen und mich kochen und putzen lassen. Naja, sie bräuchten vielleicht wirklich eine. Aber soviel Zeit habe ich nicht. =)
Jedenfalls ist die Dreckskammer immernoch nicht sauber genug, als dass ich meine Lebensmittel hineintun würde, aber ich habe heute eine gute Tat vollbracht. Auch, wenn ich denke, dass die cabrones das nicht so wichtig finden, dass in ihren Lebensmitteln keine Tiere leben.


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30. August 2009 7 30 /08 /August /2009 01:23

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29. August 2009 6 29 /08 /August /2009 23:57

Ich werde dann jetzt mal die Bilder vom letzten Wochenende reinstellen. Irgendwie mag meine Kamera Strände nicht so. Sie funktioniert nämlich nicht mehr. Ich könnte wieder bei HP anrufen, aber die Garantie für das Ding ist bestimmt schon abgelaufen. Schade eigentlich, ich hätte bestimmt noch viele schöne Bilder bis Anfang Oktober machen können, denke ich...
Bilder und Momente im Gedächtnis bleiben, sind auch viel wertvoller. Ja, zu später Stunde noch so philosophisch. Naja, man muss sich die Dinge dann einfach schön reden. Ohne Kamera ist eben old-school.

Die Companeros de Piso essen manchmal zum Abendbrot Cornflakes. Wirklich! Letztens sagte einer, dass er jetzt nochmal fix runtergeht und etwas zu essen kaufen will. Als er dann zurückkam, fragte ich ihn, was er denn heute schönes kocht. Nichts. Nein. Er brauchte bloß Milch. Wozu denn das? Naja, Cornflakes ohne Milch schmecken doch nicht. Ach SO! Stimmt auch wieder. Schön abends Cornflakes essen.
Wenn man deren Kühlschrank (wir haben zwei Kühlschränke) aufmacht, dann sieht man auch meistens Überreste von Bringdienstgerichten oder, ja, fast nichts sonst. Agua.
Bei meinen Mitbweohnern habe ich letztens auch einen recht schlechten Eindruck hinterlassen...
In den fernsehnachrichten lief gerade etwas über Toreros. Und ich fragte dann, wie die das finden, und ob die sowas schonmal live gesehen haben und so weiter. Ich möchte wirklich was über die spanische Kultur lernen, bzw. mein jetziges Wissen erweitern. Dann erwähnte ich nebenbei, dass ich das sehr interessant finde, also den Stierkampf. Sofort stürzte sich einer meiner chavalos in eine leidenschaftliche Contra-Rede. Da bekam ich erst mit, dass die Stiere nicht nur etwas herumgescheucht werden und hinter einem roten Tuch herhoppeln, sondern auch getötet werden. Das mag jetzt dumm erscheinen, aber ich wusste das nicht. Klar, dass die chavalos empört über meine Schaulustigkeit waren. Naja, nicht direkt empört. Sie führten mir halt vor Augen, wie brutal solche Spektakel sind. Kurz danach habe ich dann mal bei youtube geschaut(http://www.youtube.com/watch?v=MAH39zbA1ik). Das hat mich echt traurig gemacht, was da mit den Tieren gemacht wird. Man sagt zwar, dass sie ein sehr gutes Leben hatten, aber sie werden vor einem Publikum zu Tode gequält. Unmenschlich kann man nicht sagen, weil es sich hier um Tiere handelt, aber einfach abartig. Wie eklig ist es auch, dass so viele Leute im Publikum sitzen und jubeln, Greenpeace würde einen Aufstand machen...! Aber das ist eigentlich ein ernstes Thema. Jetzt weiß ich, dass ich es zwar immernoch interessant finde (aber eher auf eine negative Weise), aber niemals in so eine Arena gehen würde und diese Tierquälerei auch noch finanziell mit meiner Eintrittskarte unterstützden würde.
Diese Art von "Kampf" ist auch sehr feige. Die Stiere bekommen Pfeile, bzw. spitze Stangen in den Nacken/Rücken gesteckt und somit werden sie teilweise und immer mehr gelähmt und taumelig. Das sind keine "fairen" Kampfbedingungen. Wenn man hierbei überhaupt an das Wort Fairness denken kann. Tiere töten just for fun, das ist nicht schön.
Und der Beruf des Typen, der das rote Tuch herumwedelt und den Stier provoziert und zu Tode quält, ist auch ein schlimmer. Wie ein Metzger, Schlachter, nur, dass das ganze richtig zelebriert wird.
Zum Glück findet diese spanische Tradition immer weniger Anhänger und ist nicht mehr populär.
Da bekommt doch der typische Stier, an den man neben der Flagge, der Sonne, dem Meer, Flamenco und Gaudí, zum Beispiel, denkt, wenn man an Spanien denkt, eine eigenartige Bedeutung. Mir geht das so.

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29. August 2009 6 29 /08 /August /2009 21:39
Jetzt weiß ich, was im Kino läuft. Ich war vorhin kurz da und hab mal nachgeschaut. Antichrist wollte ich sehen.
10:40 Uhr wäre die Zeit gewesen...Ich hab keine Ahnung, was das für ein Film ist, aber der gefiel mir am besten und sah am interessantesten aus.
Konjunktiv, weil ich hab vergessen, zu schauen, ob die Filme in català gezeigt werden und was der Spaß kostet. Und mal eben nochmal hinlaufen....ach nöö.
Ein WG-Mitbewohner geht mit Freunden in eine Bar, da werd ich dann mitgehen. Ist eh geselliger.
Jippieee, gestern war ich shoppen!! Gleich nach der Arbeit. Gestern und heute waren die letzten Rebajas-Tage. Also die letzten Sommerschlussverkauftage. Da wollte ich mal zu Mango und Atsche und Eme (H&M).
Huch, ich merke grad, dass ich schon wieder trinke. Heute: Sangria.
Dieses Urlaubsfeeling ist, glaube ich, Schuld. Man trinkt halt einfach. Und wenn man ausgeht, sowieso....

Jedenfalls war ich gestern nach der Arbeit gleich in der Innenstadt. Mit dem Radl. Ich musste echt schauen, dass ich es sicher irgendwo deponiere und abschließe, weil eigentlich fährt niemand in der Stadt mit dem Fahrrad rum. Por fin, ich hab was gefunden, was man vom Mango-Eingang auch sehen konnte. Bei Mango hab ich dann erfolgreich eine schwarze Tüte gefüllt: Pullis, eine Hose und ein Shirt. Dann weiter zu Atsche und Eme. Da hab ich tacones gekauft und eine Wollweste. Wollweste hört sich hässlich an, sieht aber net so schlimm aus, wenn man das Richtige kombiniert. Ja, und die Tacones, also die Pumps, musste ich kaufen. Ich konnte nicht vorbeigehen, Es ging einfach wirklich nicht. Ein unvernünftiger Kauf, aber ich würde es wieder tun. Und an der Kasse wurde ich für meine Unvernunft auch noch belohnt. Ich weiß nicht, ob es gut ist, sowas hier zu erwähnen, aber die Kassiererin hat sich so gut mit ihrer Kollegin unterhalten, dass sie die Wollweste nicht mit auf die Rechnung gesetzt hat. Ka-Ching!! Gut für Anne! Das war doch mal ein Zeichen, dass die Schuhe einfach sein mussten.
Dann wieder heimgeradelt. Ich hatte keine Ahnung, wo ich langahren musste, aber so nach Intuition klappt das ganz gut in Palma. Ist nicht so groß, finde ich. In Madrid kann man sich eher verlaufen. Aber is gemütlich.

Abends bin ich dann mit einem cabrón (Kosename für die Mitbewohner, naja, eigentlich net so nett: Arschloch, aber so ist das unter Männern und ich bin ja nun kurzzeitig auch FAST einer, in ner Männer -WG) in die City gelaufen, mit den neuen Schuhen, die übrigens 9cm Pfennigabsätze haben, gelaufen. Anfangs mussten wir sehr langsam laufen und es war mir teilweise auch ziemlich peinlich, wie ich gelaufen bin. Aber es wurde besser, irgendwann sah es fast normal aus. :-)

Wir sind dann in eine Bar eingekehrt mit dem namen "Agua". Von außen sah sie ganz brav aus, aber innen haben sich schon die ersten Leute ausgezogen. Ha! Nein, Spaß, war nur ein Mann, der war so ca. 45, sah aus, wie Joe Cocker und war wohl schon gut angeheitert. Er war auch nur oben ohne. Alles noch im Rahmen. Die Bar war sehr Hard-Rock-Café mäßig. Auch die Musik. Wirklich eine schöne Bar. Naja, eher ein Club. Egal.
Nach ein paar canas (Bier, 0,2 litros) wurde es immer lustiger, aber die Luft wurde auch immer blauer vom cigarillo-Dunst. Gegen Ende haben wir dann die Lieder mitgeschmettert, auch die, deren Texte wir gar nicht kannten. Sehr lustig.
Zurück sind wir bis zum Plaza de la Reina gewandert und haben da ein Taxi genommen. 4 € bis in unsere Calle. Gute Sache. Und, wenn man sich den Preis teilt, ist das ja wie Busfahren.

Heute war mein Plan wieder: Strand. Aber das Wetter hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich bin diesmal wirklich früh aufgestanden, wenn man berücksichtigt, dass heute Samstag ist. gegen neun Uhr! Naja, das war wohl eher Zufall, weil ich wegen Hitze und Sonst-nicht-schlafen-können alle Türen und Fenster offen gelassen hatte, konnte ich Nachbars Baby schreien hören. Ist mal ein anderer Wecker.
Dann ganz tranquila Käffchen gemacht und nen gesunden Joghurt gegessen und der Blick in den Himmel hat dann die Laune versaut. Komplett bewölkt und grau.
Dann dachte ich mir: Gut, das wird gleich wieder wegziehen. Gemütlich runter in die Mercadona, Seife (Händewaschen immerzu, um Schweinegrippe zu vermeiden), Gemüse und Helado (Eis, wie Magnum, mit Mandeln....Hmmm) gekauft.
Uh, ich hatte grad erst wieder eins. Ich esse echt zuviel von dem Zeug.
Dann war es schon Mediodía, Mittags. Naja, mach mer uns noch a weng a paar Nudeln, dachte ich mir dann so mit fränkischer Gelassenheit. Aber auch nach den Nudeln wurde das Wetter nicht besser, sondern sogar schlechter.  Da dachte ich dann erst, dass es vielleicht dumm war, zu warten, weil vormittags waren immerhin weniger Wolken als Mittags, aber kurz nach Mittag fing es dann an, zu regnen. Wirklich. Im Sommer. Auf Mallorca. Unglaublich. Ich will mein Geld zurück. Nee, Spaß. Welches Geld? Und, wen sollte ich auch fragen? Aber im Ernst, die ganze Woche über bratzt die Sonne auf die Insel und es ist einfach nur warm und Schwitzewetter. Da würde man immer wirklich gern den ganzen Tag Sonnencreme-sandverklebt-salzig am Strand liegen und seine DNA zerstören lassen, aber man ist ja vernünftig und macht was Produktives @ work. Ja, und am Wochenende wird man dann mit Regen angekackt. Danke.
Google sagt, dass das Wetter morgen ähnlich sein wird. Da muss ich mir noch überlegen, was ich dann mache, weil heute war ich aufgrund des Wetters und einer kleinen allgemeinen Schwäche wegen des übermäßigen Alkoholkonsums etwas faul. Aber morgen wird das anders. Viele Wochenenden bleiben mir nicht mehr hier.
Naja, ganz faul war ich dann heute doch nicht. Ich habe mal alle dunkle und vor allem schwarze Wäsche zusammengesucht und sie in unsere supertolle WG-Waschmaschine gehauen. Mutig dann 40 Grad eingestellt mit einem längeren Programm und gewartet. Irgendwann bin ich zufällig und gelangweilt vorbeigelaufen und hab mal geschaut. Im ersten Moment war ich geschockt, weil ich beim Starten der Maschine gerade so das Bullauge zubekommen habe, weil es so viele Kleider waren. Komischerweise war die Trommel nun nichtmal mehr halbvoll mit Kleidung. Zudem sah die Innenseite eines Mango-Rockes auch etwas dunkler als gewohnt. Sehr sogar. Diesmal hat es nicht so geklappt mit tranquila bleiben. Nee!! Weil die Maschine und vor allem das Bullauge SEHR heiß waren. Wirklich extrem warm. Das war ich nich gewohnt von 40 Grad-Programmen. Un poco raro. Stop gedrückt und rumgeruckelt und gezogen und geschimpft und gewütet, aber die Maschine ging nicht auf. Da waren fast alle meine schwarzen Kleider, die ich mitgenommen hatte, drin, ziemlich viel Kleidung.
Als dann ein Mitbewohner meine Rumpelstilzchen-Aktion mitbekommen hatte, war er besorgt um die Waschmaschine. Er meinte, dass er sie heute auch noch bräuchte und ich sie doch bitte nicht kaputt machen sollte. Fiel mir wirklich schwer.
Irgendwann konnte ich die Maschine dann öffnen und bekam ja fast einen Herzinfarkt, als sich mein Verdacht, dass die Wäsche VIEL zu heiß gewaschen wurde, bestätigt hatte. Als ich das erste Shirt herausholte, hab ich mich fast verbrannt! Das waren mindestens 90 Grad!! Die Wäsche dampfte!!!! Zum Glück hatte sie noch ihre Normalgröße. Keines der Teile war eingelaufen. Ein paar Sachen waren nur...naja, andersfarbig! Aber nicht viel. Zuerst hab ich mit spitzen Fingern den Kompletten patschnassen Wäschehaufen auf einen Terassenstuhl gelegt, Hingeplatscht wohl eher, weil das Zeug musste erstmal ein bisschen abkühlen, bevor ich es auswringen und aufhängen konnte. Dann hab ich jedes Stück einzeln genommen und war jedes Mal aufs Neue gespannt, ob und welche Farbe es denn nun angenommen hatte. Die braunen, schwarzen und dunkelblauen Sachen haben ihre Farbe behalten, nur ein lila Kleid...ja, das ist jetzt hellblau. Aber es ist okay. Ich trag es auch in hellblau.
Nach einer halben Stunde wringen und aufhängen, hatte ich Blasen an der rechten Hand. Ungelogen. Ich weiß nicht, ob das vom wringen oder von der heißen Wäsche kommt. Vermutlich beides in Kombination. Ich altes Waschweib.

Zum Glück ist ein Teil unseres Balkons überdacht, sodass ich den ganzen Tag auf dem Balkon gesessen bin. Einfach mal nichts tun. Dem Regen zugucken. Faul sein. Philosophieren.

Der Schwede hat mir dann erzählt, dass er gestern in unserer Speisekammer eine interessante Entdeckung gemacht hat. Er meinte, dass er sich schon länger über die ganzen Fliegen wundern würde und dass es auch etwas strange gerochen hätte. Da lagen Kartoffeln oder Zwiebeln oder, keine Ahnung, irgendwas in der Art und er hat mal die Tüte aufgemacht und einen Blick reingeworfen. Tausende von weißen Maden waren da drin. Er meinte auch, dass sie ihm dann schön übder den Arm gekrabbelt sind. Igitt! Naja, ich hab sowieso nie etwas lebensmittelartiges in der Speisekammer. Immer nur im Kühlschrank oder in meinem Zimmer.  Mein Gott. das muss man sich mal vorstellen. Der Gipfel war ja dann noch, dass er die Tüte fein verknotet hatte, dass auch kein Mädchen (HA!! Die Verniedlichungsform von Made ist Mädchen!) rauskrabbeln kann, und die Madentüte dann in unsere Mülltüte gesteckt hat. HILFE. Die Maden haben sogar noch einmal hier übernachtet, zwar verknotet, aber sie waren hier. Direkt neben dem Kühlschrank. Als er mir das erzählt hat, hat es mich echt geschüttelt. Als wir gerade bei dem Thema waren, hat er eine offene Mehltüte aus der Kammer genommen und einen Blick hineingeworfen. Er wollte mir nicht zeigen, was drin war und es mir auch nicht erzählen. Nur, dass es nicht gut war und something drin war. Naja, vielleicht besser, es nicht zu wissen. In den Müll damit. Den hab ich dann sofort todesmutig mit Maden-und Mehlinhalt runtergebracht. Noch eine Nacht mit den Maden in einer Piso, das wollte ich nicht.

Die Chavalos (Kumpels) gucken schon wieder Fußball. Irgendwie war mir nie so klar, wieviel Fußball, Formel 1, Basketball und überhaupt Sport so im Fernsehen läuft. Viel. Umso komischer ist es, dass es bei uns ständig läuft, da wir, soweit ich weiß, nur knapp 8 Programme haben. Naja, is mir wurscht.

Por fin, heute gehe ich weder ins Kino noch in eine Bar. Ich bin einfach zu müde. Sangria und ich werden uns noch einen schönen Abend machen und auf gutes Wetter für morgen hoffen.
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